Das Lager des BlitzClans

Dunkelblick

Er wachte auf und gähnte erst einmal ausgiebig. Der Schlaf war kurz gewesen, aber wenigstens hatte er einen guten gehabt, was selten genug vorkam.
Er blinzelte ein paar Mal und richtete sich auf, streckte sich erst einmal, dann begann er mit einer ausführlichen Fellpflege, die manchmal lange dauern konnte, heute aber sogar verhältnismäßig schnell vonstatten ging.
Nachdem das Fell nun ordentlich am Körper anlag und auch keine unerwünschten Partikel darin hingen, fühlte er sich gleich wohler.
Schließlich bequemte er sich dazu aufzustehen und den Bau in großen Schritten zu verlassen, als er auch schon spürte, wie sein Fell feucht wurde. Es nieselte. Na toll, genau das, was ihm jetzt noch gefehlt hatte. Grimmig starrte er einen Moment zum Himmel auf, der von Wolken bedeckt wurde, dann beschloss er, sich davon allerdings nicht stören zu lassen und ging an eine ruhige Stelle, an der man meist nicht so belästigt wurde.
Er musste ja noch die Patrouillen einteilen. Seufzend überlegte er, welche Katzen heute diese Aufgaben übernehmen könnten, was manchmal wirklich keine leichte Aufgabe war. Aber wer wäre er, wenn er das nicht meistern könnte?
Seine Augen blickten in die Leere, während er nachdachte und schließlich hatte er sich entschieden, doch bevor er die Namen nennen würde, wollte er natürlich warte, bis die Katzen alle wach waren. Dass die hier immer so lange schlafen mussten...

Granitherz

Der Krieger lag in seinem Nest - außerhalb des Kriegerbaus. Er hielt es zwischen seinen Kamerraden einfach nicht aus und er würde dem Clan nichts nützen, wenn er müde wäre und nur noch schlechter Gelaunt als ohne hin schon - oder?
Nur selten lag er tatsächlich im Kriegerbau. Wie auch immer.
Auf der Lagerlichtung sah er schon den Stellvertreter seines Clans, der auch nicht unbedingt der geselligste von allen war. Jedoch war er erträglicher als die meisten des Clans. Was ihn auf eine Weise wieder sympatisch machte.
Also nickte er ihm zu und setzte sich dann, um erstmal richtig wach zu werden.

Dunkelblick

Seine Augen starrten noch immer in die Leere, als er jemanden bemerkte und seinen Blick auf diesen Punkt fixierte, wo er Bewegung gesehen hatte.
Es war Granitherz, der bereits wach war und ihm zunickte, und da Dunkelblick nicht ignorant war, nickte er zurück. Außerdem war Granitherz einer der Krieger, der ihm nicht regelmäßig auf den Sack ging und er stand wenigstens zu einer angemessenen Zeit auf, im Gegensatz zu viele anderen Katzen, die gerade noch in ihren weichen Nestern lagen und von fetten Mäusen vor ihren Nasen träumten.
Er wartete noch eine weitere Weile, dann erhob er sich und beschloss, die Patrouillen bereits einzuteilen, da er keine Lust hatte, noch viel länger zu warten.
Also trat er auf Granitherz zu und wartete nicht lange auf eine Reaktion von diesem, sondern begann bereits zu sprechen: "Granitherz", eine kurze Begrüßung. "Du wirst heute die Grenzpatrouille mit Rosensplitter durchführen. Pass bei den Grenzen auf, noch sind die anderen Clans friedlich, aber Misstrauen schadet nie."
Er selbst würde mit Halbpfote wohl jagen gehen, der Clan brauchte schließlich auch Frischbeute und die Schülerin musste lernen, wie man sich Nahrung zu suchen hatte. Gerade da sie noch keinen Mentor hatte, musste diese Aufgabe unter den älteren Katzen hier aufgeteilt werden und er würde sich hier nicht von seiner Pflicht zurück ziehen. Er war zwar nicht der gesellschaftlichste, doch auch ihm war bewusst, dass das hier nun nötig war, um der Schülerin in dieser Zeit, in der sie noch keinen Mentor hatte, genauso viel beizubringen als ob sie einen hätte.

Glutstern

Die rote Anführerin schlug ihre grünen Augen auf und sah sich in ihrem Bau um. Sie gähnte ausgiebig und stand auf um sich zu strecken, dann fuhr sie sich schnell mit ihrer rosa Zunge über ihr Fell, damit sie es vom restlichen Schmutz befreite.
Sie schüttelte sich kurz und trat dann aus ihrem Bau. Sie entdeckte Dunkelblick und nickte ihm kurz zu, bevor sie sich auf der Lichtung umsah. Sie entdeckte Halbpfote und ihr fiel ein, dass sie noch einen Mentor brauchte.
Sie schluckte kurz und sprang dann auf den Stein, von dem aus sie zu den Katzen sprechen konnte. Sie sah sich auf der Lichtung um und nickte dann entschlossen. "Alle Katzen, die ihre Beute selbst fangen können sollen sich hier unter dem Hochstein zu einem Clantreffen versammeln!"
Ihre Stimme klang hell über die Lichtung und nach einer kurzen Wartepause nickte sie ihrem zweiten Anführer zu und fuhr dann fort: "Halbpfote, du bist nun bereit einen Mentor zu bekommen. Granitherz, du wirst der neue Mentor von Halbpfote sein und ich bin davon überzeugt, dass du dein gesamtes Wissen an ihn weitergeben wirst."
Sie wartete noch einen Moment, dann beendete sie die Versammlung und sprang vom Stein, bevor sie sich zu Dunkelblick gesellte. "Sei gegrüßt, Dunkelblick.", sagte sie mit ihrem üblichen eher kühlen Tonfall und nickte kurz.
"Hast du dich schon um Patrouillen gekümmert?", fragte sie schließlich und sah sich kurz auf der Lichtung um, bevor sie ihm ihren stechend grünen Blick wieder zuwandte.

Dunkelblick

Er war noch immer bei Granitherz und wartete auf dessen Antwort, als er die Worte der Anführerin hörte, die er erst jetzt bemerkte, was bedeutete, dass er ihr grüßendes Nicken nicht gesehen und somit auch nicht erwidert hatte.
Doch jetzt, da sie auf dem Hochstein stand und den Mentor für Halbpfote ernannte, sah er sie an und lauschte ihren Worten. Granitherz würde also der Mentor sein, es war keine schlechte Wahl.
Doch das würde bedeuten, dass er umplanen musste, gerade heute würden die beiden miteinander unterwegs sein wollen. Also würde er mit Rosensplitter die Jagdpatrouille bilden und Granitherz eben mit Halbpfote die Grenzpatrouille.
Er wollte gerade ansetzen, dem Krieger die Änderung zu sagen, da kam die Anführerin auf ihn zu und grüßte ihn. Er nickte zurück und erwiderte die Grußformel, hörte sich dann ihre Frage an und antwortete: "Ich war gerade dabei, als du die Versammlung einberufen hast." Seine Stimme war ebenso kühl wie die der Anführerin.
Dann wandte er sich wieder an Granitherz und meinte: "Gratulation zu deiner Schülerin. Mal sehen, wie du dich mit ihr schlagen wirst." Ob Halbpfote jemals eine gute Kriegerin werden würde? Gut war ja immer ein Begriff, mit dem man nicht allzu großzügig sein sollte.
Das war ja nun allerdings nicht mehr sein Problem.
"Da du ihr gleich etwas beibringen solltest, wirst du nicht mit Rosensplitter, sondern mit Halbpfote die Grenzpatrouille bilden."

Glutstern

"Könntest du auch eine Patrouille anführen? Ich werde im Lager bleiben, das nächste Mal übernehme ich eine Patrouille.", sagte sie und es gefiel ihr wieder einmal, dass sie Dunkelblick als zweiten Anführer erwählt hatte.
Sie verabschiedete sich mit einem knappen Nicken von ihrem zweiten Anführer und wandte sich Granitherz zu. "Viel Glück mit deiner neuen Schülerin.", sagte sie kühl und wandte sich nun ab, um zum Frischbeutehaufen zu gehen.
Sie beschloss, auch ihren Heilern etwas zu Essen zu bringen, sie selbst hatte nicht einmal großen Hunger. Schnell nahm sie zwei dicke Mäuse vom Haufen und machte sich auf den Weg zum Heilerbau.
Als sie vor dem Bau stand, verfehlte sie knapp ein Bündel Moos, dem sie geschickt ausgewichen war. Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie wandte sich zum Eingang, bevor sie ihn vorsichtig betrat.
Elsternpfote schien sein Nest zu säubern, deswegen räusperte Glustern sich leise um die Aufmerksamkeit des Schülers auf sich zu ziehen. "Heute schon etwas gegessen?", fragte sie und ließ ihre beiden Mäuse fallen.

Dunkelblick

"Genau das hatte ich vor", miaute er nun genervt. Denn er hasste es, wenn sich jemand in seine Pflicht hinein mischte, was Patrouillen verteilen anging. Das war seine Aufgabe und die meisterte er ja auch seiner Meinung nach gut! Da hatte ihm niemand - auch Glutstern - zu befehlen, wie er sie einteilen sollte. Als ob er nicht fähig dazu wäre!
Ihr Nicken erwiderte er knapp mit derselben Geste, dann warf er einen kurzen Blick auf Granitherz. Der Krieger würde schon mit seiner neuen Schülerin die Grenzpatrouille erledigen.
Er selbst hatte nun vor, zu Rosensplitter zu gehen und sie darüber zu informieren, dass sie zusammen auf eine Jagdpatrouille gehen sollten.
Er freute sich schon darauf, da er dann endlich seine Beine vertreten konnte, etwas sinnvolles machen konnte und außerdem mal wieder bei seiner Schwester sein konnte. Auch wenn er es oft nicht zeigte, war ihm die Familie recht wichtig, immerhin war Blut dicker als Wasser.
Bei der Kriegerin nun angekommen machte er sie auf ihn aufmerksam und berichtete: "Wir werden zusammen jagen gehen. Am besten suchen wir heute den kleinen Wald auf. Die eine oder andere Maus wird dort schon rumrennen."

Glutstern

Sie bemerkte, dass sie den Heilerschüler erschreckt hatte und kurz zuckten ihre Mundwinkel, was aber schnell wieder verschwand, als der Kater sich zu ihr umdrehte. Sie nickte ihm kurz zu und schob ihm eine der Mäuse zu.
"Iss ruhig, die eine davon ist für dich, die andere kannst du deiner Mentorin geben, wenn sie aufwacht.", sagte sie und nickte ihm zu, damit er nun endlich die Maus aß. Sie trat einen Schritt zurück und verabschiedete sich mit einem Nicken.
"Schönen Tag noch.", sagte sie und drehte sich um, um auf die Lichtung zu gehen. Sie warf kurz einen Blick über die Katzen, die sich auf der Lichtung befangen und dann ging sie zu ihrem Bau und setzte sich davor.
Sie sah sich weiter um und ließ ihren Blick über die Katzen schweifen.